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6. hardware: Unterstützte Hardware, ihre Eigenheiten und Hardware-bezogene Probleme

6.1 hardware_support: Welche Hardware wird unterstützt?

Unterstützt werden nur interne Karten für den ISA- oder PCI-Bus. Auch ISA Plug&Play Karten werden unterstützt, benötigen aber etwas zusätzliche Handarbeit mit den isapnptools. Details der Konfiguration findest Du bei der Frage config_pnp.

Es gibt aktive, semi-aktive oder passive interne Karten. Wenn Du nicht gerade viel Geld ausgegeben hast, kannst Du davon ausgehen, daß Du eine passive Karte hast. Mehr über den Unterschied findest Du bei hardware_activepassive.

Z.Zt. gibt es einen Treiber für alle passiven Karten mit bestimmten Siemens Chips (HiSax Treiber). In der mit dem Treiber gelieferten Datei README.HiSax findest Du die neuesten Informationen über unterstützte Karten und welche Parameter dem HiSax übergeben werden müssen. Dies ist der Status vom 4. September 1999 (wird laufend verbessert):

Hinweis:

Fü deutsche Leser: Jede Karte, die die Deutsche Telekom in der Vergangenheit herausgab, wird unterstützt. Das gilt NICHT für die TK-Anlagen!

Die folgenden Karten werden definitiv nicht unterstützt, vermutlich auch in Zukunft nicht, da die Hersteller die Spezifikationen für ihre sehr proprietäre Hardware und Protokolle nicht herausgegeben haben:

Für die Eumex 404 gibt es ein inoffizielles Treiber-Binary für ISDN4LINUX mit SuSE 6.3, das hilfreich sein könnte (oder auch nicht). Benutzung auf eigene Gefahr: http://home.t-online.de/home/MetalMilitia/eumex.htm.

6.2 hardware_activepassive: Was ist der Unterschied zwischen einer aktiven und einer passiven ISDN-Karte?

Eine aktive ISDN-Karte führt die meisten ISDN-Verbindungsprotokolle (Anwahl, Empfang von Anrufen, usw.) selbst aus, da sie eine Art Minicomputer mit eigener Software (Firmware) besitzt. Bei einer passiven ISDN-Karte muss der Computer, in dem die Karte sitzt, diese Funktionen ausführen.

Prinzipiell werden beide Arten von ISDN4LINUX unterstützt. Da jedoch aktive Karten ein nicht standardisiertes Interface haben, kann ein Treiber nur dann erstellt werden, wenn der Hersteller die Spezifikationen für das Interface herausgibt. Ebenfalls muss die Firmware der Karte frei verfügbar sein. Im Unterschied dazu enthalten viele passive Karten den gleichen Chipset. Wenn einmal ein Treiber für einen Chipset existiert werden daher viele passive Karten unterstützt.

Diese aktiven Karten werden z.Zt. von einem speziellen Treiber unterstützt:

6.3 hardware_recommend: Welche Karte wird von den Entwicklern empfohlen?

Die Entwickler schlagen ELSA Karten vor. ELSA stellte den Entwicklern ihre Spezifikationen zur Verfügung und gab eine Menge Unterstützung, was zu einem exzellenten Treiber führte. Ausserdem sind ELSA Karten in Deutschland zum Gebrauch an öffentlichen Netzen zugelassen (siehe Frage country_certified).

Für den Kauf einer aktiven Karte würden die Entwickler die PCI Serverkarte von Eicon empfehlen. Sie kann auf beiden Kanälen Faxe mit Class 2 Befehlen verschicken/empfangen und enthält ein V.90 Modem. Die AVM B1 arbeitet ebenfalls recht gut, kann jedoch nur auf einem Kanal faxen. Auch die Karten von Hypercope funktionieren recht gut mit allen verfügbaren Fax-Kanälen. Sie benötigen jedoch ein Hardware-Upgrade für den Faxbetrieb und der Linux-Treiber ist recht neu. Wenn der Faxbetrieb für Dich wichtig ist aber die Kosten für eine aktive Karte zu hoch sind, könnte Dir eine Karte mit ISAR Chipset eher dienlich sein. Es gibt z.B. die Sedlbauer Speedfax+, die man in Deutschland u.a. bei Conrad bekommt.

6.4 hardware_external: Unterstützt ISDN4LINUX externe Terminaladapter?

Nein, aber das ist auch nicht nötig. Terminaladapter benehmen sich entweder wie ein Modem oder wie eine Netzwerkkarte. Linux unterstützt bereits sowohl Modems als auch Netzwerkkarten ohne ISDN4LINUX - also wird kein spezieller ISDN-Treiber benötigt (wodurch sich gewöhnlich die Konfiguration sehr vereinfacht). Schau Dir z.B. das Programm wvdial an.

6.5 hardware_cabeling: Wie belege ich die ISDN-Kabel?

Alle Details dieser Art werden in der excellenten Kabel-FAQ behandelt, die Du zumindest auf Deutsch auf http://www.in-berlin.de/User/scorpio/faqkabel.html findest.

6.6 hardware_irq: Warum sollte ich die IRQs 12 und 15 für meine ISDN-Karte vermeiden?

Auf vielen PCI-Boards wird der Interrupt 12 von der PS/2 Maus belegt (auch wenn Du keine solche hast oder der IRQ nicht dafür aktiviert ist). Der IRQ könnte sogar belegt sein wenn Du keinen PS/2 Anschluss hast. Interrupt 15 wird auch oft vom zweiten IDE Bus benutzt (auch wenn Du ihn nicht benutzt oder der IRQ dafür nicht festgelegt ist). Sogar wenn man denkt, daß einige IRQs verfügbar sind, können sie dennoch irgendwie vom BIOS reserviert sein. Eine gute Wahl ist immer IRQ 5 und IRQ 9. Ohne Modem oder Maus kannst Du auch 4 und 3 versuchen, die auch auf exotischen Boards funktionieren.

6.7 hardware_irqsharing: Unterstützt der ISDN4LINUX-Treiber auch geteilte (Shared) Interrupts?

Ja, die Treiber wurden so geschrieben, daß es geht. Zumindest bei der Karte AVM Fritz!PCI wurden jedoch manchmal auftretende Probleme bei Motherboards mit einem BIOS-Bug berichtet (DFI Motherboards K6BV3+, P5BV3+ K6XV3). Als Workaround kann man versuchen, die BIOS-Option CPU to PCI WRITE Buffer zu deaktivieren.

6.8 hardware_s2m: Welche S2M Karten werden unterstützt?

Zumindest von diesen S2M Karten wurde berichtet, daß sie funktionieren:

6.9 hardware_pcmcia: Welche PCMCIA Karten werden unterstützt?

Zumindest von diesen PCMCIA Karten wurde berichtet, daß sie funktionieren:

6.10 hardware_smp: Kann ich ISDN4LINUX auf meinem Multiprozessor-Board betreiben?

Ja, das geht gut. Kompiliere jedoch auf jeden Fall den Kernel und alle Module mit der Option SMP. Wenn Du Probleme hast, wenn beide CPUs auf denselben IRQ zugreifen wollen, versuche die Bootoption noapic.

6.11 hardware_alpha: Läuft ISDN4LINUX auf einem DEC Alpha mit Linux?

Ja, die meisten Karten sollten mit ISDN4LINUX auf einem DEC Alpha laufen. Von vielen Karten ist ein einwandfreier Betrieb mit dem HiSax Treiber bekannt. Auch die aktive ICN Karte soll funktionieren.

6.12 hardware_sun: Läuft ISDN4LINUX auf einer Sun-Workstation?

Vermutlich nicht. Es gibt drei (interne) Möglichkeiten für ISDN in der SUN:

  1. SBUS ISDN Adapter: Ältere SUN-Workstations haben ein SBUS Interface für zusätzliche Karten. Es gibt eine ISDN SBUS-Karte "X1012". Es gibt jedoch keinen Support für diese Karten, da es keine Informationen darüber gibt!
  2. Eingebaute ISDN Adapter: Die Sparc-Station-LX, Sparc-Station-10 und der Sparc-Server-10 haben einen ISDNAdapter, der in das Motherboard integriert ist. Diese Workstations wurden von HISAX (Kernel 2.3.0) unterstützt. Der Code wurde allerdings schon eine längere Zeit (über neuen Monate) nicht mehr weiter entwickelt. Es gibt da alle möglichen uralten HISAX Definitionen in diesen Treibern. Es muss eine Menge getan werden, um diese Treiber wieder zum Laufen zu bringen. Der ursprüngliche Entwickler warnt jedoch davor, zuviel zu erwarten: der DBRI-Chip erlaubt kein buffern (es muss ein IRQ für jedes Byte ausgelöst werden) und raw-hdlc muss software-seits realisiert werden anstatt in der Hardware vorhanden zu sein... Der Autor von dbri.c hat die Arbeit daran beendet. Er hat jedoch für jeden, der die noch vorhandenen Fehler beseitigen will, eine Kopie des DBRI Datenblattes auf http://www.freesoft.org/Linux/DBRI abgelegt (Stand 10. Januar 2000). Es ist zu beachten, daß der Code der letzten Entwicklungen nicht für 32-Bit Maschinen kompiliert werden kann.
  3. PCI ISDN Adapter: Moderne SUN-Workstations und Server haben heute eine ander Busstruktur. Die ULTRA Serie benutzt den PCI-Bus. Obwohl einige PC-Karten in SUNs zu funktionieren scheinen gibt es (noch) KEINE Berichte über sauber arbeitende ISDN-PCI-Karten in der SUN. Bitte schreibt mir in einem solchen Erfolgsfall.

6.13 hardware_ppc: Kann ich ISDN4LINUX auf einem PowerPC mit Linux betreiben?

Ja, die meisten Karten sollten laufen. Zumindest die AVMFritz!PCI Karte wird jedoch nicht funktionieren, da der PPC ein unterschiedliches Endian-Format für die 32-Bit B-Kanal Daten benutzt.

Auf jeden Fall kannst Du auch einen Terminaladapter (= externes ISDN Modem) benutzen. Da Du dann kein ISDN4LINUX benötigst (siehe Frage hardware_external), wird dies hier nicht weiter behandelt.

6.14 hardware_maxcards: Wieviele ISDN-Karten kann ich in meinen Computer einbauen?

Das hängt von den verfügbaren Slots, den freien Interrupts und IO-Addressen in Deinem Computer und den Möglichkeiten der ISDN Karte ab. Die meisten passiven Karten haben ihre Grenzen durch die unterstützten IO-Addressen (z.B. sind bei der Teles 16.x nur 3 Addressen gesetzlich zugelassen: 0xf80, 0xd80 und 0xe80) und die Gesamtzahl an Interrupts (jede Karte benötigt einen). Anm.d.Übers.: Da HiSax und auch PCI laut Definition mit IRQ-Sharing zurecht kommen, ist diese Limitierung (zumindest für PCI-Karten) eigentlich nicht mehr gegeben.

Falls mehr Karten benötigt werden könnte die ICN Karte Deine Wahl sein. Sie belegt keine Interrupts, bietet eine flexiblere Einstellung des IO-Ports, und der Treiber plaziert die Shared Memory Bereiche aller ICN Karten an derselben Addresse. Der Kartenspeicher wird nur soweit gemapped wie er benötigt wird. Daher kann man soviele Karten benutzen wie Slots verfügbar sind.

Wenn Du wirklich eine Menge Anschlüsse benötigst wäre schließlich noch eine S2M Karte von Interesse, siehe Frage hardware_s2m.

Bei Frage config_manycards bekommst Du Antworten zu den Eigenheiten der Konfiguration von mehr als einer Karte.

6.15 hardware_hfc: Was ist Besonderes an einer Karte mit HFC Chip?

Karten mit einem HFC-PCI Chip erlauben einige Spezialitäten, die mit anderen ISDN Karten nicht möglich sind. So kannst Du z.B. die Karte im NT-Modus betreiben (dabei muss die ISDN-Verbindung gekreuzt und die Software ausgetauscht werden) - das bedeutet, Deine Karte simuliert einen NTBA gegenüber einer anderen ISDN Karte. Da jedoch ISDN4LINUX das beim Austausch benutzte Level 3 Protokoll nicht unterstützt kannst Du diesen Modus nur wie eine Standleitung benutzen.

Ebenso kannst Du einen B-Kanal aufgeben und dafür das komplette D-Kanal-Protokoll auslesen, eine tolle Sache für isdnlog. Das letztere kann man auch mit einer umgekehrt angeschlossenen Karte erreichen (siehe Frage isdnlog_reversedcard), mit HFC Chips funktioniert es aber viel verlässlicher und sauberer. Du aktivierst diesen speziellen Echo Modus mit:


hisaxctrl <treiber_name> 10 1
hisaxctrl <treiber_name> 12 1

Du schaltest das wieder ab mit:
hisaxctrl <treiber_name> 12 0
hisaxctrl <treiber_name> 10 2

Der Parameter 10 bestimmt die Anzahl der verfügbaren Kanäle, Parameter 12 wechselt den Echo Modus.

6.16 hardware_elsa: Was sollte ich über ISDN Karten von ELSA wissen?

Im allgemeinen unterstützt ELSA die ISDN4LINUX Entwickler sehr gut mit Dokumentationen über den Zugriff auf ihre Karten. Daher werden diese Karten sehr gut unterstützt und sind zum Gebrauch mit ISDN4LINUX sehr empfehlenswert. Zusätzlich ist die ELSA Quickstep 1000 PCI (neuer Name Microlink PCI) das einzige Kartenmodell mit offizieller Zulassung in Deutschland und daher auch in der EU (siehe Frage country_certified zu mehr Informationen über die Zulassung).

Es gibt jedoch eine Eigenheit beim Gebrauch der ELSA Quickstep 1000pro-PCI und einigen nicht PCI-konformen Mainboards. Diese setzen die IO-Addresse auf unzulässige Werte (sie liegen im höheren Speicherbereich und müssen an runden 0x100-Adressen liegen). Das kann eine Fehlermeldung ("You may have the wrong PCI bios") bewirken und das System anhalten. Die beste Abhilfe ist ein Bios Upgrade. Wenn das nicht möglich ist, besorge Dir das Modul pcitest von Karsten Keil keil@isdn4linux.de. Es wird die Karte korrekt einrichten und sich dann mit einem gewollten Fehler schließen (und dadurch keinen Speicher belegen).

Die Verbindung von ELSA's RJ11 Stecker zu einem RJ45 Kabel sieht so aus:

          RJ11   -   RJ45
Pins      1234       12345678
Kabel     abcd       --abcd--

Was die ELSA Microlink ISDN USB betrifft: Sie arbeitet - entgegen den bisherigen Aussagen - NICHT wie ein serieller Adapter mit dem USB Communication Class Treiber. Zur Zeit wird dieser Adapter nicht von ISDN4LINUX unterstützt.

6.17 hardware_sedlbauer: Was ist bei der Sedlbauer-Karte zu beachten?

Die Sedlbauer-Karte gibt es in mehreren Versionen:

Die Speedwin ist eine normale passive Karte mit keinerlei Besonderheiten.

Die Speedfax besitzt eine sehr spezielle Hardwareausstattung: Es ist eine semiaktive Karte mit einem ISAR Chipsatz, der das Senden und Empfangen von Faxen und den Betrieb als 14.4-Modem ermöglicht. Das Besondere an der Karte ist, daß sie mit HiSax benutzt wird, der normalerweise nur mit passiven Karten arbeitet. Du musst jedoch, wie bei allen aktiven Karten, die Firmware laden (in diesem Fall nach dem HiSax). Die Datei ISAR.BIN mit der Firmware ist Teil der isdn4k-utils.

Hinweis: Kompressionsverfahren (V42bis, MNP) sind nicht in die Firmware implementiert und werden daher beim Modem-Betrieb nicht unterstützt. Der ideale Initstring zur Modem-Einwahl ist AT%C0\N0.

Falls bei einigen Faxsendern der Empfang durch Hylafax nicht funktioniert, versuchen Sie die folgenden Parameter für Hylafax einzustellen:


Class1SwitchingDelay:  75

Die Sedlbauer Speedfax PCI ist eine Besonderheit, da sie speziell für Linux produziert wurde - es gibt für sie keinen Windows-Treiber.

6.18 hardware_teles: Was sollte ich vor dem Kauf einer ISDN Karte von Teles wissen?

Zuerst die neuesten Nachrichten: Nach Berichten des deutschen Magazins c't, Ausgabe 02/2001, hat Teles seine Aktivitäten im ISDN-Bereich aufgegeben. Deshalb ist diese FAQ eigentlich nicht weiter von Interesse. Ich behalte sie trotzdem einstweilen bei um Teles' Verhalten gegenüber ihren Kunden aufzuzeigen. Der Autor hat seit 1994 persönliche Erfahrungen mit Teles.

Eine der meist gestellten Fragen zu Teles-Karten: Die Teles Karte 16.3c hat einen defekten FIFO und benötigt daher für den Gebrauch der ttyI* Devices die Eingabe von AT&B1024 (wenn die andere Seite noch Pakete mit mehr als 1024 Bytes sendet wird die Karte nicht funktionieren - leider nutzen viele CAPIs 2048 Bytes als Voreinstellung). Die neueste Teles PCI Karte benötigt den netjet Treiber, da der Teles Treiber NICHT funktioniert (diese Karte wird bei cat /proc/pci als 'TigerJet Tiger300' angezeigt).

Nun einige Bemerkungen über Teles im allgemeinen (diese sind die persönliche Ansicht des Autors dieser FAQ und niemand ausser mir ist dafür verantwortlich) (Anm.d.Übers.: Diese Ansichten teile ich ebenfalls voll und ganz!):

Die Geschäftspraktiken von Teles sind sehr Kunden- und Entwickler- unfreundlich verglichen mit anderen Firmen. Selbstverständlich kümmern sich die Entwickler vordringlich um Karten, für die Support geleistet wird und deren Spezifikationen frei verfügbar sind.

Bisher hat sich Teles gegenüber den Entwicklern von I4L sehr unfreundlich verhalten. Es wurde von Teles weder irgenwelche Unterstützung geleistet noch wurden Informationen über den Zugriff auf ihre Karten veröffentlicht. Die Entwickler haben von Anfang an eine Menge an privatem Engagement investiert um diese Karte zum Laufen zu bringen ohne irgendeine Unterstützung zu bekommen. Der Treiber ist also ein Resultat von rein privater Arbeit. Trotzdem brüstet sich Teles auf ihrer Website damit, daß ihre Karten unter Linux laufen ohne die wirklich Verantwortlichen zu nennen.

Noch nicht einmal Firmen, die Teles Karten kaufen und unter ihrem eigenen Namen weiter verkaufen, ist es gelungen, den Support zu verbessern. Das führte dazu, daß sich eine re-branding Firma (!) selbst um eine Genehmigung für den Gebrauch von I4L mit einer Teles Karte in Deutschland bemühen musste.

Aus Verbrauchersicht sollte man sich die Preise für die Hotline ansehen bevor man Hardware von Teles kauft! Der Autor der FAQ (und der Übersetzer) weigert sich, eine Hotline zu benutzen, die 216,- DM pro Stunde kostet. Berichte über die Qualität und die Wartezeiten waren nicht immer positiv.

Diese Firma gab über Jahre hinweg (meines Wissens 1995-2000) noch nicht einmal Treiber für andere Betriebssysteme wie z.B. Windows kostenlos heraus. Erst seit April 2000 kann man die Treiber über das Internet beziehen. Vorher musste man zum Download eines Treibers in Deutschland eine sehr teure Nummer (0190, DM 1,20/Minute) anwählen. Nicht, daß es überhaupt ratsam wäre, Windows zu benutzen. Ich wollte es nur erwähnen...

Warnung: Teles hat ihre Karten sehr oft ohne Bekanntgabe geändert ohne den Modellnamen zu ändern. Nach dem Kauf einer Teles Karte kannst Du eventuell feststellen, daß Deine brandneue Karte nicht von I4L unterstützt wird! (Wie es mehrere Male geschehen ist...)

Die Entwickler werden versuchen, neue Teles Karten zu unterstützen sobald Informationen über den Zugriff auf die Karte verfügbar sind und keine anderen Prioritäten vorliegen. Natürlich kannst Du jederzeit einen Patch einsenden.

6.19 hardware_fritz: Was ist beim Konfigurieren einer Fritz!Karte (auch bekannt als: AVM A1, Teledat 150, BT Speedway) zu beachten?

Die Fritz!Karte gibt es in mehreren Variationen. Da die PCI-Karte und die ISA/PNP-Karte den gleichen Typ angeben (27), wird hisax bei der Angabe einer IO-Adresse eine ISA/PNP-Karte und bei keiner Angabe einer IO-Adresse eine PCI-Karte annehmen. Beachte also genau, was Du angibst.

Die aktuelle Fritz! PCI Karte (v2.0) wird jetzt von einem neuen Treiber unterstützt. Dieser wurde jedoch noch nicht ernsthaft getestet. Die Karte kann mittels lspci identifiziert werden: Die Karten-ID ist 0e00.

Wenn der Interrupt der Karte mit anderen Karten geteilt wird und die ISDN-Karte nicht funktioniert kann das am Motherboard liegen. Dazu mehr unter hardware_irqsharing.

Ein interessanter Aspekt: Die Fritz!Karte ist z.Zt. die einzige passive Karte mit einem existierenden CAPI-Treiber und damit imstande Faxe zu senden/empfangen. Weitere Informationen dazu gibt es unter feature_capi und bei http://www.avm.de/ftp/cardware/fritzcrd/linux/index.htm.

6.20 hardware_avmb1: Was ist Besonderes an der AVM B1 Karte?

Diese Karte beinhaltet viele spezielle Eigenschaften in ihrer Firmware und wird von ihrem Linuxtreiber sehr gut unterstützt. Sie ist zur Zeit eine der wenigen ISDN Karten mit denen Du unter ISDN4LINUX Faxe versenden kannst oder die das CAPI 2.0 Interface unterstützen. Die neuesten Treiber bekommst Du auf ftp://calle.in-berlin.de/pub/capi4linux/.

Zum Downloaden der Firmware benötigen Sie die beiden Perl-Scripts von: ftp://calle.in-berlin.de/pub/capi4linux/firmware/. Diese Scripts bewirken den Download und das Auspacken der Firmware vom AVM FTP-Server: ftp://ftp.avm.de/cardware/b1/linux/.

Zum Gebrauch der AVM an einem Anlagenanschluss musst Du 'DSS1 P2P' zum Ladebefehl der Firmware hinzufügen:


avmcapictrl load /usr/lib/isdn/b1 t4 0 DSS1 P2P

Es gibt eine Mailingliste für Probleme mit der AVM B1 auf: linux-avmb1@calle.in-berlin.de (sende eine Mail an majordomo@calle.in-berlin.de mit subscribe linux-avmb1 <Deine Email Addresse> im Text).

6.21 hardware_hypercope: Was ist Besonderes an den Hypercope Karten?

Diese Karten bieten einige spezielle Eigenschaften in ihrer Firmware und werden neuerdings durch einen Linux-Treiber unterstützt. Sie gehören z.Zt. zu den wenigen ISDN-Karten, die das CAPI 2.0 Interface unterstützen. Zusätzlich lassen sie sich sehr gut zum Faxen unter ISDN4LINUX nutzen (nach einem Upgrade durch eine Faxkarte - das gilt für die HYSDN Ergo2 und HYSDN Metro4).

Weitere Informationen zum Hersteller und zur Hardware bekommt man auf http://www.hypercope.de. Die Konfiguration ist so ähnlich wie bei der AVM B1.

6.22 hardware_icn: Was ist Besonderes an der ICN Karte?

Dies war die erste von ISDN4LINUX unterstützte aktive Karte. Der Hersteller ( http://www.think.de/) hat die I4L Entwickler immer unterstützt. Die ICN benötigt keine Interrupts (polling). Daher kann man den PC mit vielen von ihnen ohne Interrupt-Konflikte ausrüsten. Die neueste Firmware sollte auf ftp://ftp.think.de/pub/isdn4linux/firmware/ zur Verfügung stehen. Leider wird die ICN nicht mehr hergestellt.

6.23 hardware_isurf: Was sollte ich über die I-Surf-Karten von Siemens wissen?

Da gibt es einige interessante Sachen:

6.24 hardware_crossedcable1: Wenn I4L einen B-Kanal benutzt ist der andere blockiert (eingehende wie ausgehende Signale)...

Dieses Verhalten ist typisch für ein Kabel mit falscher Verdrahtung des a/b-Anschlusses. Einige NTs von Quante hatten eine falsche Beschriftung. Sie verursachten genau das beschriebene Verhalten, wenn eine PBX an der Buchse und eine ISDN Karte an dem Stecker des NT angeschlossen waren. Sowie ein Gerät den Bus aktiviert, kann das andere Gerät keine Verbindung mehr aufbauen.

6.25 hardware_crossedcable2: Wie kann ich feststellen, ob ein a/b-Kabel gekreuzt wurde?

Diese Antwort nimmt an, daß Du über einen installierten internen Bus direkt an den NT angeschlossen bist (ohne ein RJ45 Kabel).

Die einfachste Art zu testen ist die mit einem kleinen Kabel-Tester (der Autor erwarb einen von Conrad Electronics in Deutschland für 29,- DM - folge einfach den leichten Anweisungen).

Anderenfalls hast Du etwas mehr Arbeit. Vertausche Leitung a1 und b1. Wenn das nicht funktioniert, mache das wieder rückgängig und vertausche Leitung a2 und b2. Wenn das immer noch nicht läuft, versuche beide Leitungen zu vertauschen. Solange {a|b}1 und {a|b}2 unter sich bleiben kann nichts passieren. Um sicher zu gehen kannst Du vor dem Einstecken prüfen, daß zwischen Pins 4 und 5 und zwischen Pins 2 und 6 des Steckers keine Spannung anliegt. Zwischen 3 und 4 und zwischen 6 und 5 sollten 40 V, 6 und 3 positiv gemessen werden.

Mit dem Westernstecker funktioniert das ähnlich. 4 Leitungen werden benutzt:

| | | | 
| | | |
1 2 3 4
Du kannst 1 mit 4 oder 2 mit 3 oder beide Paare vertauschen. Vertausche nie die äusseren mit den inneren Leitungen - das würde die RX und TX Leitungen kreuzen und nichts mehr würde funktionieren.

In der Kabel FAQ findest Du mehr Details darüber, welche Leitung wie anzuschließen ist.

Wenn beide Geräte über RJ45 angeschlossen sind, ist eines der beiden Kabel verdreht. Das passiert normalerweise wenn einer der RJ45 Stecker verkehrt herum angeschlossen wurde (a1/b1 sind innen, a2/b2 sind aussen, so wird die Anordnung der Sender-/Empfängerpaare erhalten). Jetzt brauchst Du nur einen neuen Stecker und natürlich Klammern für den RJ45: alter Stecker ab, neuer Stecker (in der richtigen Anordnung) dran.

6.26 hardware_pbx: i4l ist am internen Bus einer PBX angeschlossen. Probleme?

Viele PBX benutzen nicht standardisierte ISDN-Protokolle auf ihrem internen Bus. Das kann I4L dazu bringen, eine Warnung "Unexpected discriminator 0xZZ" (wobei ZZ eine hexadezimale Zahl ist) auszugeben, wenn es auf unerwartete Frames trifft (einige alte Versionen stürzen sogar ab). Das kann Deine Logdatei um bis zu 1 MB in 3 Tagen vergrößern. Die PBX Ackermann Euracom 181 (Discriminator 0xaa) und Ascom (Discriminator 0x44/0x47) scheinen dafür bekannt zu sein. Du kannst die Warnung vermeiden indem Du in der Funktion processctrl() in processor.c den switch/case Code anpasst und isdnlog neu kompilierst. Beachte bitte, daß nun isdnlog keine ankommenden Datenpakete mehr loggen kann, da die PBX die Pakete übergeben muss. Zum Loggen aller Pakete muss die PBX umgangen werden. Achte darauf, daß die PBX hängen bleiben kann, wenn die ISDN Karte nicht auf ihre Requests antwortet - übergehe die PBX in diesem Fall.

Es kann auch sein, daß eine PBX per default das 1TR6 Protokoll anstatt des EuroISDN auf dem internen Bus benutzt. Du musst I4L (oder die PBX) entsprechend konfigurieren. Am besten versuchst Du beide auf das gleiche Protokoll einzustellen.

Auch die MSN kann anders aussehen als Du erwartest. Versuche es mit verschiedenen Versionen, keine Ziffer (dann nimm 0, wird in dem Fall von I4L erwartet), eine Ziffer oder zwei Ziffern oder die gesamte MSN. Am besten rufst Du ein Gerät (z.B. das ISDN Telefon) auf dem internen Bus an und schaust nach, was I4L im Logfile schreibt. Wenn eine Hinauswahl misslingt liegt es meist daran, daß Du die MSN fü die Hinauswahl nicht korrekt angegeben hast. Dann lehnt die PBX das Wählverlangen ab.

Bei ankommenden Gesprächen solltest Du beachten, daß manche Telefonanlagen eine 0 vor die Nummer jedes hereinwählenden Gerätes setzen. Also musst Du die Einstellungen der Secure-Optionen dementsprechend ändern.

Zuletzt solltest Du daran denken, daß Du Deine PBX so einstellen musst, daß sie ankommende Gespräche auf den internen ISDN Bus 'routen' muss.

Bei einer Point-to-Point Konfiguration ('Anlagenanschluss') kannst Du Deine Karte nicht - parallel zur PBX - direkt an den S0 Bus anschließen (dann geht gar nichts mehr). Du musst sie mit dem internen ISDN Bus verbinden. Deine MSN ist dann normalerweise die Durchwahl am Ende der Telefonnummer.

Besitzer der Ackermann Euracom finden Hinweise zur Konfigurations-Software auf der deutschen Seite: http://www.ganzfix.de

6.27 hardware_telestrouble: Die PNP-Tools funktionieren nicht mit meiner Teles 16.3 PNP Karte!

Es ist möglicherweise gar keine Plug 'n' Play Karte - obwohl Teles jetzt auf alle ihre Karten und Kartons PNP druckt. Der Unterschied ist leicht zu erkennen: eine wahre Teles PnP Karte hat die (winzigen) DIP-Schalter zur Einstellung der IO-Addresse nicht mehr.

6.28 hardware_elsacabletrouble: Auf meiner ELSA Karte blinkt oft die LED die den Verlust des TE anzeigt Meine Verbindungen werden auch oft unterbrochen...

Diese blinkenden LEDS werden oft durch ein schlechtes Kabel oder einen zu langen oder nicht terminierten Bus verursacht.

6.29 hardware_elsairq:Meine ELSA Quickstep1000 ISA Karte löst mit dem HiSax Treiber sehr viele Interrupts aus. Ist das normal oder ein Problem des HiSax Treibers?

Es ist normal. Die ELSA Quickstep 1000 ISA Karte hat einen Hardware Timer, der nicht durch Software deaktiviert werden kann. Wenn Du ihn loswerden willst musst Du die Hardware verändern. Frag bei Karsten Keil nach: keil@isdn4linux.de


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